Auf und Ab, Auf und Ab


Wie beschreibt man das Innere eines Menschen, der seine Gefühle viel stärker empfindet, als "normale" Menschen. Ich glaube, es können sich nur die vorstellen, die selbst durch viel Elend gewatet sind. In letzter Zeit macht sich bei mir wieder sehr viel von diesen Gefühlen breit. Manche sehen das als gut an und andere wieder als Bürde. Für mich ist es beides. Was es ja auch irgendwie nicht besser macht. Ich kann mich einfach nicht für eine Seite entscheiden aber vielleicht muss ich das auch nicht. Die letzten Wochen waren ein ständiges Auf und Ab, was auch ein kleiner Nebeneffekt der Therapie ist. Alte Wunden reißen auf und ich falle in alte Verhaltensmuster.  Was ich nämlich richtig gut kann, ist in die Vermeidung gehen. Das ist wie ein Kochrezept. Man nehme ein bisschen eigenes Leid, eine Prise wegschauen und eine Person, die deine Hilfe braucht. E Voila, das Helfersyndrom ist geboren. Schön alles in einen Topf und dann hast du den Salat. Was sich natürlich ironisch anhört, fühlt sich eigentlich nicht lustig an. Wenn ich nicht hinschaue dann wächst mein Leid zu einem einzigen Klumpen, den ich irgendwie nicht mehr kontrollieren kann und das fühlt sich dann so an, als wenn mein Herz zerbersten will. Das Einzige was mir hilft, ist zu trauern und mich mitzuteilen, was auch nicht immer einfach ist, da ich eher zum Einsiedler werden möchte. Ich hoffe ihr habt einen guten Weg für euch gefunden und wenn nicht, ihr werdet es. Alles braucht seine Zeit.