Unbekannter Menschenfeind?


Gestern hatte ich in meiner Therapie mal wieder die Thematik meiner Ängste vor Menschen. Gerade dort wo sich viele von diesem Exemplar ansammeln. Ich glaube ich habe schon in einem anderen Blog darüber berichtet.

Ich mag Menschen nicht, die ich nicht kenne, mir meinen Fluchtweg versperren oder mich berühren. Eigentlich können sie nichts dafür. Meine liebstes Szenario wäre trotzdem, jeder Mensch in der Bahn stellt sich schön an die Wand, damit alles frei bleibt.

 

Neben Fluchtinstinkt und Berührungsangst, ist da noch die Scham. Aufgrund meiner Körperfülle habe ich Angst, schräg angeschaut zu werden oder einen dummen Kommentar zu hören. Obwohl mir das im Erwachsenenalter noch nie passiert ist!

Diese drei Gefühlszustände lassen mich innerlich fast hohl drehen. Wenn die Bahn zu voll wird, springe ich auf und stelle mich an den Ausgang oder ich setze mich erst gar nicht hin. Kinderwagen, oh mein Gott (Achtung Sarkasmus)! Einer davon ist schon gefährlich aber drei sind für mich die Apokalypse. Ich gehe diesen Dingen nicht aus dem Weg aber es könnte rein gefühlsmäßig besser sein. Ich frage mich, wie ich das in Berlin ausgehalten habe, als ich noch regelmäßig mit der U-Bahn gefahren bin?

 

Hier mal ein Einblick meiner Gedankenwelt während der Fahrt:

Kann die da nicht weggehen!

Oh mein Gott, hier komme ich nie raus!

Warum braucht dieses Kind noch einen Kinderwagen?

Ich kann da nicht durch, weil ich so dick bin!

Können nicht alle Menschen einfach mal verschwinden.

 

Ich weiß, das es alles mit meiner Vergangenheit zu tun hat und ich reflektiere in diesem Momenten auch sehr schnell, damit ich nicht in diesen Gedankengängen stecken bleibe. Trotzdem habe ich auch körperliche Reaktionen und gegen die ist es wirklich schwer anzugehen.

 

Ich weiß, ich bin kein Menschenfeind, sonst würde ich nicht so viele Liebe Menschen kennen!